Antrag: Begrünung Bushaltestellen

Am 18. November 2020 haben wir folgenden Antrag gestellt:

Piktogramm vor grünem Hintergrund mit gelber Sonnenblume in der oberen rechten Ecke mit den Wörtern "Antrag gestellt." und einem weißen Blatt mit 3 Haken mit jeweils zwei wagerechten Strichen und einem Stift.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

hiermit stellen wir folgenden Antrag für die nächste Sitzung des zuständigen Ausschusses:

Antrag:

Die Stadt Hennef setzt sich das Ziel, im Sinne der Verbesserung der Biodiversität, des Artenschutzes, und der Verbesserung des Mikroklimas sowie zur Verschönerung der Stadt eine nachhaltige Bepflanzung der Dächer des Hauptbahnhofes und der Bushaltestellen vorzunehmen. Es wird eine Zählung aller im Gebrauch stehenden Bushaltestellen vorgenommen. Es wird die statische Belastbarkeit der bestehenden Haltestellen für verschiedene Begrünungssysteme überprüft.

Begründung:

In vielen Städten und Gemeinden werden Begrünungen der Innenstadt als Mittel zur Erreichung einer ökologischen, schönen und attraktiven Innenstadt diskutiert. Die Verwaltung sollte prüfen, ob eine solche Begrünung des Bahnhofes und der Bushaltestellen für Hennef sinnvoll wäre. Als Beispiel kann sich an den Projekten der Städte Utrecht, Düsseldorf und Berlin orientiert werden.

  • Die Stadt Hennef sollte den am 08.07.2019 ausgerufenen Klimanotstand aktiv durch
    Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen umsetzen. Zunehmende Anzahl und
    Heftigkeit von Starkregenereignissen, die die Kapazitäten der städtischen Kanalisation
    ausreizen, sowie Hitzeperioden, die die städtischen Trinkwasserquellen belasten, machen eine
    zeitnahe Reaktion erforderlich. Das Risiko dieser Ereignisse wird in den folgenden Jahren
    zunehmen.
  • Darüber hinaus werden die Stimmen die sich eine schönere, grünere Innenstadt wünschen
    immer mehr und lauter. Die Temperaturen, vor allem in Hitzeperioden, nehmen in der
    Innenstadt zu. Die steigenden Temperaturen, bei einem gleichzeitig hohen
    Verkehrsaufkommen in der Innenstadt sorgen für suboptimale Lebensbedingungen für
    Bewohner und Besucher der Innenstadt.
  • Unabhängig von der Klimawirkung und der sinkenden Lebensqualität, ist ein drastischer
    Rückgang von Insekten, die auf Blütenkräuter als Nahrungsquelle angewiesen sind zu
    beobachten. In der Folge nehmen auch die Tierarten, denen wiederum die Insekten als
    Nahrungsgrundlage dienen, wie z.B. Singvögel und Fledermäuse etc., ab. Hohe
    Versiegelungs- sowie geringe Grünflächenanteile, vor allem in Innenstädten, vertreiben die
    Tier- und Insektenwelt.

Zusammengenommen führen die geschilderten Entwicklungen zu Nachteilen für Mensch und Umwelt, sodass die Stadt hier tätig werden sollte. Die Erhöhung des Grünflächenanteils bzw. des innerstädtischen Bewuchses, ist eine Möglichkeit um den geschilderten Entwicklungen entgegenzuwirken.

Mehr innerstädtische Pflanzen verbessern das Mikroklima durch ihre kühlende Wirkung im Sommer, nehmen Schadstoffe auf, verschönern die Innenstadt, speichern und halten Regenwasser in der Innenstadt bei gleichzeitiger Entlastung der Kanalisation und erhöhen die innerstädtische Biodiversität indem sie Insekten Lebensraum und Nahrung bieten.

Die Bepflanzung von Bushaltestellen bzw. Bahnhofsdächern bietet eine einfache und flächeneffiziente Möglichkeit um den Grünflächenanteil in der Stadt zu erhöhen. Nachfolgende Bedingungen für eine nachhaltige Begrünung sollten mindestens berücksichtigt werden:
– Torffreie Pflanzenerde
– Winter- und hitzebeständige Pflanzen
– Einheimische, regionale Pflanzen (Nahrung und Lebensraum für einheimische Insekten)
– Vermeidung von Plastikmaterialien im Sinne der Vermeidung von Mikroplastik

(Bild eines begrünten Dachs einer Bushaltestelle)

gez. Matthias Ecke, Fraktionsvorsitzender
gez. Astrid Stahn, Fraktionsgeschäftsführerin
gez. Michael Munk, Mitglied Grüne Jugend
gez. Miriam Deimel, Sachkundige Bürgerin, Vorsitzende Grüne Jugend

Nachfolgend der Antrag im pdf-Format zum Download und zur Ansicht (nicht barrierefrei):