Antrag: Verbesserung Schüler*innen-Radverkehr

Am 30. November 2020 stellten wir folgenden Antrag:

Piktogramm vor grünem Hintergrund mit gelber Sonnenblume in der oberen rechten Ecke mit den Wörtern "Antrag gestellt." und einem weißen Blatt mit 3 Haken mit jeweils zwei wagerechten Strichen und einem Stift.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet Sie folgenden Antrag in die Tagesordnung für die nächste Sitzung des zuständigen Ausschusses aufzunehmen.

Antrag:

Die Stadt Hennef verbessert die Situation für den Fahrradverkehr auf der am stärksten von Schüler*innen frequentierten Strecke zwischen den Wohngebieten Siegbogen sowie Wingenshof/Hanftalstraße und dem Schulzentrum, indem sie:

1) im Bereich Bröltalstraße, Warther Kreisel, Frankfurter Straße
a) das sichere Abbiegen (Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierung) von der Blankenberger Straße auf die Bröltalstraße verbessert,
b) den Radweg auf der Bröltalstraße saniert und neu markiert,
c) die Annäherung und Durchfahrung des Warther Kreisels für Radfahrer ermöglicht,
d) den Radweg vom Kreisel über die Frankfurter Straße auf der Fahrbahn weiterführt,
e) und das Abbiegen in die Lipgenshof für Radfahrer erleichtert.

2) im Bereich der Fußgängerunterführung (Verlängerung Beethovenstraße) an der Stadtbibliothek
a) den Tunnel offiziell für den Radverkehr freigibt,
b) am Tunneleingang gegenüber der Rampe einen Spiegel aufhängt, über den man den Tunnel einsehen kann,
c) die zum Teil chaotische Parksituation zwischen Rampe und Fußgängerüberweg durch Markierungen am Boden deutlich reguliert,
d) am Fußgängerüberweg Theodor-Heuss-Allee nach der Rampe in Richtung der Schule die Überquerung mit dem Fahrrad für zulässig erklärt und verbessert.

3) im Bereich der Kreuzung Fritz-Jacobi-Straße/Königsstraße und im weiteren Verlauf der Fritz-Jacobi-Straße
a) die Nutzung für Privat-PKW zumindest in den schulischen Stoßzeiten zeitnah einschränkt oder ganz unterbindet.

Begründung des Antrags

Bündnis 90/Die Grünen sehen das Fahrrad als ein wesentliches Verkehrsmittel im innerstädtischen Bereich an. Es beansprucht wenig Verkehrsfläche, bewegt sich lärm- und emissionsfrei und trägt zur körperlichen Fitness ihrer Benutzer und zur geringeren Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer bei. Es ist ein wichtiges Element im Bereich Klimaschutz im Verkehrssegment.

In diesem Zusammenhang ist es wünschenswert unsere Kinder so früh wie möglich an das Fahrradfahren heranzuführen und seine innerstädtische Nutzung auch außerhalb des Freizeitbereiches zu fördern. Dafür muss die Stadt Hennef eine zweckmäßige und sichere Infrastruktur zur Verfügung stellen.

In den letzten 10 Jahren wurde und wird das Wohngebiet „Im Siegbogen“ intensiv ausgebaut. Nach Art und Struktur steht dabei das familienfreundliche Wohnen im Vordergrund, was zu einer hohen Zahl an Kindern unter der Wohnbevölkerung geführt hat. Diese besuchen heute zu einem erheblichen Teil die weiterführenden Schulen. Ebenso wohnen viele Schüler*innen im Wohngebiet Wingenshof/Hanftalstraße. Während der Schulweg aus den genannten Wohngebieten zur Gesamtschule Meiersheide relativ kurz und verkehrstechnisch sehr sicher ist gilt dies für den Weg zum Schulzentrum nicht. Die Schüler*innen, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren, wählen dabei nicht den Weg durch die Siegauen (ca. 5,5 km). Sie nehmen den deutlich kürzeren Weg quer durch die Stadt (ca. 3,3 km gemessen vom P+R-Parkplatz an der S-Bahnhaltestelle).

Dieser Weg führt von dort an der Bahnlinie entlang und trifft kurz vor der Schranke auf die Bröltalstraße und von dort auf den Warther Kreisel. Über den Warther Kreisel verläuft auch der Schulweg der Schüler*innen aus dem Wohngebiet Wingenshof und Hanftalstraße, womit dieser Verkehrsknotenpunkt zum Nadelöhr des in Ost-West-Richtung verlaufenden Fahrradverkehrs wird. Von dort geht es weiter auf die Frankfurter Straße.

Wiederum kurz vor der Schranke Frankfurter Straße biegen die Radfahrerinnen links in den Lipgenshof ein und folgen dann der Mittelstraße über den Place Le Pecq und der Humperdinckstraße bis zur Fußgängerunterführung/ Verlängerung Beethovenstraße an der Stadtbücherei. Der weitere Weg führt dann entweder durch die Gartenstraße zum Schulzentrum oder durch den alten Bröhltalbahn-Weg. Der beschriebene Weg zeigt an verschiedenen Stellen für den Fahrradverkehr erhebliche Sicherheitsmängel, die mit mehr oder weniger großem Aufwand behoben werden könnten.

Begründung im Detail:

zu 1a) Bei geöffneter Schranke ist das Abbiegen besonders kurz nach der Öffnung der Schranken über einen längeren Zeitraum kaum möglich.

zu 1b) Der Radweg auf der Bodenstraße ist in einem beklagenswerten Zustand. Er ist voller Schlaglöcher, in denen sich bei Regen das Wasser sammelt und lange hält. Die Markierung ist sehr undeutlich und wird von den vor dem Kreisel wartenden KFZ daher häufig ignoriert. Das Ausweichen auf den Gehweg ist daher für Fahrradfahrer eher die Regel als die Ausnahme.

zu 1c) Im ganzen Bereich des Kreisels fehlen Radwegmarkierungen vollständig. Da sich zudem kurz vor dem Kreisel die Bröltalstraße deutlich verengt ist eine Nutzung für Fahrräder unter Staubedingungen nicht mehr möglich. Hier weichen fast alle Radfahrer auf die Fußgängerwege aus. Diejenigen, die aus dem Bereich Wingenshof/Hanftalsstraße kommen, fahren dabei oftmals gegen die Fahrtrichtung.

zu 1d) Die Radwegführung vom Kreisel in Richtung Bahnübergang Frankfurter Straße erfolgt zum Teil auf der Straße und zum Teil auf dem Fußweg. Diese Form der Radwegeführung ist besonders gefährlich, da Radfahrer so für die Autofahrer plötzlich zu sichtbaren Verkehrsteilnehmern werden. Eine durchgehende Radwegführung auf der Straße ist dagegen sicherer.

1e) siehe 1a) Als zusätzlich problematisch gilt hier, dass Linksabbieger bei geöffneter Schranke den geradeaus über den Bahnübergang laufenden Verkehr stauen, was bei der hohen Staulast durch den Bahnübergang den Unmut der anderen Verkehrsteilnehmer erzeugt.

zu 2) Im gesamten Unterführungsbereich (Verlängerung Beethovenstraße) bis hin zum Fußgängerüberweg über die Theodor-Heuss-Allee gilt es das Nebeneinander von Radfahrern und Fußgängern sicherer und übersichtlicher zu machen. Die Aufhängung eines Spiegels wäre hier eine relativ preiswerte erste Maßnahme.

Zu 3) Die Verkehrsberuhigung im Bereich Fritz-Jacobi-Straße/Schulzentrum ist Teil eines laufenden Projektes der Stadt Hennef. Jede/r, der/die morgens und zu den Zeiten des Unterrichtsschlusses das Chaos erlebt, das hier besonders durch die zahlreichen „Elterntaxis“ angerichtet wird, weiß, dass jeder Tag, an dem diese Situation bestehen bleibt, das Risiko eines schweren Unfalls erhöht. Hier gilt es dringend und zeitnah Abhilfe zu schaffen und die Verkehrsberuhigung vorzuziehen, auch wenn andere Teile der Verkehrsplanung/ Parkraumgestaltung am Schulzentrum noch nicht fertig geplant sind (eingefügte Übersichtskarte und auf den Seiten 5 bis 11 Bilder der beschriebenen Situation mit der Frage Brauchen wir wirklich den schweren Unfall mit Schwerverletzten und /oder Toten, bis hier Abhilfe geschaffen wird?)

Mit freundlichen Grüßen

gez. Andreas Lohscheidt, Sachkundiger Bürger
gez. Matthias Ecke, Fraktionsvorsitzender
gez. Astrid Stahn, Fraktionsgeschäftsführerin

Nachfolgend steht der gesamte Antrag zum Download im pdf-Format und zur Ansicht zur Verfügung (nicht barrierefrei):