Am 23. März 2021 stellten wir folgenden Antrag:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
hiermit stellen wir folgenden Antrag mit der Bitte um Beratung und Beschlussfassung im zuständigen Ausschuss:
Mehr Natur- und Umweltschutz auf Hennefer Friedhöfen
- Friedhofserweiterungsflächen und leerstehende Grabfelder sollten mit hitzeresistenten
Baumarten aufgeforstet werden. - Wo Aufforstungen nicht möglich sind, sollten Wildblumenwiesen angelegt werden.
- Vorhandene naturnahe Heckenstrukturen müssen erhalten bleiben. Wo immer es
möglich ist, sollten neue Hecken angelegt werden. - Vorhandener Baumbestand – auch der auf Gräbern – muss geschützt werden.
- Auf allen Hennefer Friedhöfen gilt die städtische Baumschutzsatzung.
Begründung:
Friedhöfe sind nicht nur Orte der Stille, der Besinnung und Trauer sondern häufig auch Hotspots der Biodiversität. Sie erfüllen eine Reihe wichtiger ökologischer Funktionen. Immer mehr Pflanzen und Tiere nutzen Friedhöfe als Rückzugsort. Dies gilt für Friedhöfe in städtischer und ländlicher Umgebung.
Alter Baumbestand und naturnahe Hecken sind ökologisch wertvoll und für unsere Vogelwelt als Nist- und Brutbiotope besonders wichtig! So könnten dann Vogelarten wie z.B. Heckenbraunellen, Mönchsgrasmücken, Distelfinken, Goldhähnchen, Grün- und Buchfinken oder Spechte häufiger auf Hennefer Friedhofsflächen heimisch werden. Auf dem Friedhof in Westerhausen wurden bereits Neueinwanderer, wie Alexandersittiche beobachtet. Neben ihrer Bedeutung als Rückzugsort für heimische Singvögel, bieten naturnahe Friedhöfe auch Lebensräume für Eidechsen, Kröten, Spitzmäuse, Eichhörnchen, Igel oder Fledermäuse.
Zum Thema Naturschutz auf Friedhöfen liegen Untersuchungen und Infomaterialien von Umweltbehörden auf Kreis-, Landes- und Bundesebene vor. Die Anlage von Wildblumenwiesen ist außerdem ein wichtiger Beitrag zum Schutz der bedrohten Insektenfauna, deren kontinuierliche Bestandsabnahme seit 2 Jahrzehnten festgestellt wird.
Naturnahe Friedhöfe beeinflussen das Klima ihrer Umgebung. Es findet ein thermischer Ausgleich zwischen der Friedhofsfläche und der bebauten Umgebung statt. Untersuchungen in anderen Städten haben ergeben, dass Friedhöfe mit Schatten spendenden Bäumen und einem naturnahen Strauchbestand an heißen Sommertagen im angrenzenden Stadtviertel eine Temperaturreduzierung von bis zu 10 Grad bewirken
können. Außerdem verbessern Aufforstungen die CO2-Bilanz unserer Stadt.
Da Hennef über 13 Friedhöfe verfügt, wären entsprechende Natur- und Umweltschutzmaßnamen besonders effektiv. Nach der Broschüre “Friedhöfe und Beerdigung” sollte das städtische Umweltamt vielleicht eine neue Broschüre mit dem Titel “Natur- und Umweltschutz auf Hennefer Friedhöfen” veröffentlichen.
gez. Gerd Hasselberg, Sachkundiger Bürger
gez. Miriam Deimel, Sachkundige Bürgerin
gez. Matthias Ecke, Fraktionsvorsitzender
Nachfolgend den Antrag als pdf-Datei zum Download und zur Ansicht (nicht barrierefrei):