Am 10. September 2021 stellte die Grüne Jugend Hennef folgenden Antrag:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
hiermit stellen wir – in Bezugnahme zum TOP 1.4 der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Wohnen vom 09.09.2021 – folgenden Antrag für die nächste Sitzung des zuständigen Ausschusses:
Die Stadt Hennef entwickelt partizipativ das „Gestaltungskonzept Marktplatz“ weiter oder schreibt die Entwicklung eines übergreifenden Ansatzes aus, mit dem Ziel einen sozial, wirtschaftlich und ökonomisch nachhaltigen sowie attraktiven und lebendigen Stadtkern für die Hennefer Bürger:innen zu schaffen.
Der bisherige Beschlussvorschlag für das Gestaltungkonzept Marktplatz verfolgt einen Ansatz, der zwar pragmatisch ist und in eine nachhaltige Richtung geht, der jedoch für uns zu kurzfristig gedacht ist (z.B. Wartungsaufwand Bewässerung mobiles Grün). Wir beantragen daher folgende Vorgehensweise für die Entwicklung eines Gestaltungskonzeptes:
1) Die Verwaltung bewertet ämterübergreifend Rahmenbedingungen und Stadtentwicklungsziele für die Gestaltung des Marktplatzes, inklusive:
a. Bestehendes Nutzungsverhalten und daraus resultierende Einschränkungen für die
Gestaltung
b. Städtebauliche Einschränkungen
c. Finanzielle Einschränkungen
d. Bestehende soziale, ökonomische und ökologische Missstände (z.B. Drogenkonsum, stagnierendes Marktleben, Überhitzung)
2) Die Stadt organisiert eine (digitale) Diskussionsrunde für die Bürger:innen oder publiziert eine Online-Umfrage, bei der jede:r Bürger:in Ideen für den Konzeptrahmen einbringen kann. Mögliche Fragestellungen können z.B. umfassen: „Was stört Sie an unserem Marktplatz?“ oder „Wie stellen Sie sich unseren Marktplatz in Zukunft vor?“. Die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung soll über die Webpage, Social-Media und die Presse beworben werden.
3) Die Stadt erstellt eine Bewertungsmatrix für potenzielle Konzepte anhand der in 1) und 4) genannten Faktoren als Basis für die Entwicklung des Konzeptes / der Ausschreibung.
4) Daran anschließend wird die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zu entwickeln oder die Entwicklung auszuschreiben. Hierbei sollen folgende Punkte berücksichtigt werden:
a. Optimierung hinsichtlich der in 1) genannten Rahmenbedingungen
b. Integration der Idee eines attraktiven und lebendigen Stadtkerns mit besonderem
Fokus auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit unter Einbezug
verschiedenster Aspekte wie z.B.
Sozial (integrativ und inklusiv):
– Spiel- und Liegewiese mit Sitzmöglichkeiten / kleinen Spielmöglichkeiten (z.B. Wippe, Boden-Schachbrett) als Treffpunkt für die Hennefer:innen (insbesondere Familien und Ältere)
– Entfaltungsmöglichkeiten für Künstler:innen (z.B. Natur-Bühne für regelmäßige Musikveranstaltungen)
– Brunnen, Wasserfontänen-Feld, Wasserspielplatz o.ä. Mehrere Trinkwasserspender (die auch zur Flaschenbefüllung geeignet sind)
– Solare Handyladestationen
– Verschattungsmöglichkeiten
– Einbindung eines Fairteilers für Bedürftige (z.B. alte Telefonzelle)
– Einbindung eines weiteren Booksharers
– Schwarzes Brett zur Kommunikation der Stadt mit den Bürger:innen und der Bürgerschaft untereinander
Ökonomisch:
– Attraktiver Standort für bestehende Ladenbesitzer und Veranstalter sowie potentielle Investoren
– Umgebung schaffen, die regionale und nachhaltige Händler anzieht (z.B. Wiederbelebung Bauernmarkt)
Ökologisch:
– Obstbäume/-Sträucher oder/und Gemüsebeete zur Selbstbedienung und mit Infoschildern (evtl. über Patenschaften)
– Multifunktionale Grünflächen und einheimische, beschilderte Pflanzen, zur Förderung der Artenvielfalt und zu Reduzierung von Hitzestress sowie zur Schaffung Retentionsflächen
– Fassaden- und Dachbegrünung anregen und unterstützen
– Ausreichend Mülleimer mit Recyclingmöglichkeiten
– Insektenhotels/Vogelhäuschen zur Umweltbildung
5) Der Stadtrat und die Vertreter:innen der verschiedenen Ämter werden in die Abstimmungen zur Konzeptentwicklung regelmäßig mit einbezogen.
6) Die Verwaltung bemüht sich die Entwicklung des Konzepts innerhalb des nächsten Jahres abzuschließen und die Umsetzung innerhalb von zwei Jahren zu starten.
Begründung:
Der Beschlussvorschlag zum Gestaltungskonzept Marktplatz reiht sich ein in eine Vielzahl von Einzelanträgen der verschiedenen Parteien, die alle einen Einzelaspekt nachhaltiger Innenstadtentwicklung benennen und daher zu begrüßen sind (einige Beispiele sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgelistet). Nichtdestotrotz geht noch kein Antrag so weit, einen ganzheitlichen Ansatz vorzuschlagen, um die Stadtmitte als „Aushängeschild der Stadt Hennef“ ganzheitlich in Zusammenarbeit mit den Bürger:innen zu optimieren.
(Im Originaldokument ist hier eine Tabelle 1: Beispielanträge aus den letzten Jahren zur Innenstadtgestaltung eingefügt, die nicht im HTML-Format wiedergegeben werden kann)
Mit Dank für Ihre Bemühungen und freundlichen Grüßen
gez. Miriam Deimel, Sachkundige Bürgern und Vorsitzende Grüne Jugend
gez. Lukas Bertzen, Sachkundiger Bürger und Geschäftsführer Grüne Jugend
gez. Lisa Herzig, Fraktionsgeschäftsführerin, Schatzmeisterin Grüne Jugend
gez. Johannes Noppeney, Ratsmitglied, Mitglied Grüne Jugend
gez. Michael Munk, Sprecher Grüne Jugend
gez. Annika Käufer, Mitglied Grüne Jugend
Nachfolgend der Antrag im pdf-Format zum Download und zur Ansicht (nicht barrierefrei):