Unsere Positionen zum Radverkehr in Hennef

Unsere Antworten zur Kommunalwahl 2025 auf Anfrage des ADFC

Grundsätzlich entsprechen die Ziele des ADFC auch denen von Bündnis 90/DIE GRUENEN Hennef. Im Nachfolgenden stellen wir entsprechend Ihrer Wahlprüftsteine gerne unsere Positionen im Zuge der Kommunalwahl im September 2025 dar.

  1. Welche Initiativen hat Ihre Partei in der zurückliegenden Wahlperiode zur Verbesserung des Radverkehrs in Hennef ergriffen? Wir haben maßgeblich dazu beigetragen, dass interkommunale Radpendlerrouten in Hennef realisiert wurden. Dazu gehören die Strecke Happerschoß–Allner–Hennef (2023), Hennef–Uckerath (2024) und die zentrale Fahrradstraße durch das Stadtzentrum (2025). Außerdem haben wir uns erfolgreich für den Master-plan Mobilität eingesetzt, in dem Radverkehr eine zentrale Rolle spielt, und treiben die Planung einer Radstation am Bahnhof aktiv voran.
  2. Wie zufrieden ist Ihre Partei damit, was in der letzten Wahlperiode in Hennef für den Radverkehr erreicht wurde? Wir haben einige Fortschritte gemacht, insbesondere bei der Umsetzung des Masterplans Mobilität würden wir uns allerdings eine schnellere und mutigere Umsetzung wünschen.
  3. Sollte der Radverkehr in Hennef eine höhere politische Priorität bekommen als bisher der Fall? Ja, wir setzen uns dafür ein, dass der Radverkehr eine deutlich höhere Priorität erhält. Nur so gelingt die notwendige Mobilitätswende und eine echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr. Eine attraktive Fahrrad-Infrastruktur hilft allen Verkehrsteilnehmenden.
  4. Wie kann der Anteil des Radverkehrs gegenüber dem Autoverkehr in Hennef gesteigert werden? Wir wollen den Anteil des Radverkehrs durch den Ausbau sicherer Radinfrastruktur, mehr Fahrradabstellanlagen, Mobilstationen sowie durch Verkehrsberuhigung innerorts nachhaltig steigern. Denn wo die Möglichkeiten attraktiv und sicher sind, greifen Menschen gern zum Fahrrad.
  5. Welche Bedeutung hat für Ihre Partei die Mitgliedschaft der Stadt Hennef in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS)? Die Mitgliedschaft in der AGFS wurde auf unseren Antrag hin beschlossen. Wir sehen sie als Chance, uns mit anderen Kommunen zu vernetzen, gute Bei-spiele zu übernehmen und Fördermittel für mehr Radfreundlichkeit zu erhalten. Sie ist ein Baustein unserer Strategie für eine nachhaltige Mobilität.
  6. Welchen Beitrag sollte die Stadt Hennef leisten, um für die Radpendlerrouten gemeindenübergreifend eine zügige Weiterführung der Planung sowie ihre möglichst rasche Realisierung zu erreichen? Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt aktiv Flächen sichert, weitere Planungen vorantreibt und sich für eine enge Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen und dem Kreis einsetzt, um die Radpendlerrouten schnell und durchgängig auszubauen. Hennef sollte hier als Impulsgeberin alle Beteiligten an einen Tisch holen.
  7. Wie sieht für Sie eine optimale Verknüpfung von ÖPNV (Bus und Bahn) und Radverkehr aus, und wie wollen Sie diese erreichen? Wir möchten Mobilstationen mit Fahrradabstellanlagen und Ladeinfrastruktur an ÖPNV-Knoten schaffen, Leihradsysteme integrieren und Radwege gezielt an Haltestellen anbinden. Die geplante Radstation am Bahnhof ist dabei ein zentraler Baustein.
  8. Welche Ziele möchte Ihre Partei hinsichtlich der Radinfrastruktur in der Stadt Hennef in den nächsten Jahren umsetzen? Welche der schon im Masterplan Mobilität vorgeschlagenen Projekte genießen für Sie Priorität? Wir wollen die Radpendlerrouten weiterentwickeln, Fahrradstraßen ausweiten, sichere Kreuzungen gestalten und die im Masterplan vorgesehenen Projekte – wie die Radstation, das Schulcampus-Konzept und Mobilstationen – konsequent umsetzen. Besonders wichtig ist uns für die Zukunft die Entflechtung von Fußgängermobilität und Fahrradmobilität. Hier besteht nach wie vor ein sehr hohes Konflikt- und Unfallpotential, da sich Fahrradfahrende drei bis fünf Mal schneller bewegen (können) als Fußgänger:innen. Dieses Erbe der Mobilitätsphilosophie des letzten Jahrhunderts müssen wir angehen. Im Fahrradwege/Straßennetz gibt es außerdem noch Lücken. So muss die Blankenberger Straße mit den sich anschließenden Wohngebieten und dem naheliegenden Einkaufszentrum zwingend fahrradfreundlich ausgebaut und durchgängig für den Autoverkehr geschwindigkeitsreduziert werden. Zudem macht es keinen Sinn, Nebenstraßen (z.B. Im Marienfried) als Teil des Radwegenetzes auszuweisen, wenn diese kaum von Radfahrenden genutzt werden. Radverkehr nimmt keine unnötigen Umwege. Sehr wichtig ist uns der Haltebereich für Fahrräder in der ersten Reihe an Kreuzungen. Schwere Unfälle durch rechtsabbiegende Autos und besonders LKW können nur so verhindert werden.
  9. Der ADFC und bereits viele Städte sprechen sich für die flächendeckende Einführung von Tempo 30 innerorts aus. Wie steht ihre Partei zu dieser Forderung und wird sie sich für Schaffung weiterer Tempo 30- Zonen in Hennef einsetzen? Wir befürworten Tempo 30 innerorts grundsätzlich, da es die Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger:innen deutlich erhöht. Wir werden uns daher weiter für die größtmögliche Ausweitung von Tempo-30-Zonen in Hennef einsetzen.
  10. Wie steht ihre Partei zur grundsätzlichen Einführung von Roteinfärbungen von Radverkehrsanlagen im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen, wie dies im Beschluss der Landesregierung vom 19.02.2025 auch für die Kommunen empfohlen wird? Die Einführung von Roteinfärbungen erhöht die Sicherheit für Radfahrende und wird daher nachdrücklich durch uns befürwortet.