Hennef auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt

Grüne Jugend übergab Unterschriften - Agenda-Arbeitskreis als Steuerungsgruppe

HENNEF. Im Bürgermeisterbüro und bei offiziellen Anlässen der Stadt kommt fair gehandelter Kaffee in die Tasse. Das haben die Grüne Jugend und die Lokale Agenda 21 bereis erreicht. Aber beide wollen mehr. Der Grünen-Nachwuchs um Sprecher Andreas Jünger macht sich schon seit Monaten für eine Teilnahme Hennefs an der internationalen Fairtrade-Town-Kampagne stark.

Um sich "Fairtrade-Stadt" nennen zu dürfen, wie beispielsweise Bad Honnef, müssen einige Kriterien erfüllt sein. In einer Kommune Hennefer Größe sind mindestens zehn Geschäfte und fünf Gastronomiebetriebe nötig, die Kaffee, Tee, Fruchtsäfte, Schokolade oder andere Produkte aus fairem Handel anbieten. Das ist in Hennef zum Teil schon der Fall. Auch müssen wenigstens ein Verein, eine Schule und eine Kirchengemeinde mitmachen. Das kann auch ein Sportverein sein, denn es gibt fair gehandelte Fußbälle. In den Schulen stellt sich Jünger Projektwochen vor. Junge Leute anzusprechen ist ihm ganz wichtig. In die Kirchengemeinden trage der Agenda 21-Verein das Thema schon seit Jahren hinein, berichtet die Vorsitzende Regina Oserhaus-Ehm.

Freilich kommt es Jünger und Osterhaus-Ehm nicht nur darauf an, dass den Mindestanforderungen genügt wird. Das angestrebte Fairtrade-Siegel sei kein Selbstzweck. Vielmehr müsse der Fairtrade-Gedanke in die Köpfe möglichst vieler Menschen. Wie auch das Wissen um die Bedingungen, unter denen zum Beispiel Kaffee angebaut werde, und dass man sich als Verbraucher mit Fairprodukten wohler fühlen könne. "Faitrade" zielt auf die Förderung benachteiligter Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika ab. In Hennef hat man gleichzeitig die Förderung von Erzeugnissen aus der Region im Blick, wie Osterhaus-Ehm betont. Ein Beispiel sei die Milch.

Dem Beschluss des Umweltausschusses entsprechend, kümmert sich der Agenda-Verein um die Faitrade-Sache. Eine Bestandsaufnahme und Infostände sind geplant. Als Steuerungsgruppe wurde der Arbeitskreis "Fairer Handel" gebildet. Dass die Idee in der Bevölkerung durchaus Anklang findet, untermauert Jünger mit 200 Unterschriften, die die Grüne Jugend an nur zwei Tagen gesammelt habe. Bürgermeister Klaus Pipke, der die Listen im Rathaus entgegennahm, sagte Unterstützung durch das Umweltamt zu. Und Erfahrungen nach der Umstellung auf "fairen" Kaffe in seinem Büro? "Der kommt gut an." (kh)

(Rhein-Sieg-Rundschau, 03. Februar 2011)

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