Welcher Wald wird für eine nachhaltige Zukunft benötigt?

[Mario Findeklee]

Waldflächen im öffentlichen Eigentum gewinnen immer mehr an Bedeutung. Allerdings setzt die Klimakrise den Wald enorm unter Druck: Trockenheit, Stürme, Hochwasser und Schädlinge sorgen für schwere Waldschäden. Allein Nordrhein-Westfalen verlor innerhalb von drei Jahren mehr als ein Viertel seiner Fichtenwälder, in einigen Landkreisen waren es sogar mehr als zwei Drittel. Die Bäume starben ab oder fielen großflächigen Notfällungen zum Opfer. Gleichzeitig stellt unser Wald ein Erholungsgebiet für Jung und Alt dar, der eine Fülle von Aktivitäten wie Wandern, Reiten und Radfahren ermöglicht.

 

Im Spätsommer informierte Friedhelm Kürten bei einem Waldspaziergang am Haus Oelgarten den Ortsverband von Bündnis'90/Die Grünen über die aktuelle Situation des heimischen Waldes und die forstwirtschaftlichen Perspektiven als Antwort auf den Klimawandel. Die Zuhörer*innen erfuhren, mit welchen Methoden die Förster*innen den Wald mit viel Einsatz am Leben erhalten, und welche Rolle der Klimawandel bei den aktuellen Problemen spielt.

 

Gesunde Bäume tragen eine satte dichte Krone. Beim Spazierengehen durch den Wald fiel jedoch auf, dass die grünen Baumdächer insgesamt recht licht sind. Auch durch die in den letzten Jahren vermehrt kahlgeschlagenen Flächen drängten sich weitere Fragen der Zuhörer*innen auf, die Friedhelm Kürten mit seiner fachlichen Kompetenz bedeutungsvoll erläutern konnte.


Wie kann neuer Wald mit angepassten Baumarten begründet werden? Soll man das geduldig der Natur überlassen oder durch Pflanzung nachhelfen? Was tun gegen Rehwildverbiss und verdämmenden Bewuchs? Wie funktioniert nachhaltige Waldnutzung (Ökologie vs. Ökonomie) im Kontext der Globalisierung? Zertifizierungssysteme wie PEFC, FSC, was steckt dahinter, wer kontrolliert die Einhaltung? Welche Möglichkeiten gibt es, um Bildungseinrichtungen in Waldprojekte (Klima-Steinzeitwald Uckerath) einzubinden?


Das fundierte Wissen des Exkursionsleiters und seine Sicht auf die langfristige Waldentwicklung eröffnete den Zuhörer*innen neue Perspektiven auf die ernste Lage des Waldes. Der Ortsverband ist sicher, dass sie die Eindrücke und aufgeworfenen Fragen für ihre weitere politische Arbeit nutzen werden.

[Verfasst von Mario Findeklee]



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