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Wer träumt nicht vom immer frischen Gemüse? Kommt dazu noch der Wunsch nach regionalen, unverpackten Produkten, die fair produziert wurden, findet man sich schnell in der Recherche nach einer sogenannten SoLaWi – einer Solidarischen Landwirtschaft – in der näheren Umgebung wieder.
Im Grunde sind SoLaWis der Gegenpol zum globalen Lebensmittelweltmarkt. IMMER. ALLES. ÜBERALL. BILLIG. Dass das nicht mit sozialen und ökologischen Zielen vereinbar ist versteht sich eigentlich von selbst. Daher haben sich SoLaWis gebildet und zwar in den unterschiedlichsten Organisations- und Mitgliedschaftsformen, sowie mit verschiedensten Zielen.
Die Erzeugung wird bei einer SoLaWi direkt durch eine Gemeinschaft von privaten Haushalten finanziert. Das was sie alle gemeinsam haben ist die Regionalität - wobei eine direkte Verbindung zwischen Erzeugung und Abnahme entsteht und der Vertrieb und lange Transportwege nicht mehr mitfinanziert werden müssen. Der*die Landwirt*in muss also nicht mehr in den globalen Wettbewerb treten und erhält mehr Sicherheit. Nicht mehr das einzelne Lebensmittelprodukt, sondern die Landwirtschaft an sich mit allen damit einhergehenden Kosten wird auf Grundlage von im Voraus geschätzten Jahreskosten durch die Gemeinschaft der Mitglieder über einen regelmäßigen Mitgliedsbeitrag finanziert. Hierfür erhalten die Konsument*innen, also die Mitglieder der Gemeinschaft, wöchentlich eine Lebensmittellieferung über die anfallende Ernte.
Durch dieses Prinzip der garantierten Abnahme und verbundenen Verantwortung können sich Erzeuger*innen darauf konzentrieren, den Boden möglichst nachhaltig zu bewirtschaften. Die Mitglieder erhalten gleichzeitig direkt Wirksamkeit und Transparenz über die Lebensmittelproduktion, erfahren aber auch direkt die Auswirkungen eines “schlechten oder guten Erntejahres”.
Du als Mitglied einer SoLaWi erfährst gute und frische Qualität durch Saisonalität und Regionalität.
Du weißt ganz genau, wo deine Tomate oder Kartoffel herkommt und stärkst gleichzeitig die lokale Landwirtschaft.
Du vermeidest Lebensmittelverschwendung, da “auch mal krumme” Gurken erlaubt sind. Auch wird weniger gelagert und nicht weiter und weiter verkauft, sodass durch die langen Lagerzeiten, Lebensmittel vergammeln.
Seltene Gemüsesorten werden häufig ebenfalls gefördert.
Und auch der Verzicht auf Verpackungen gehört zu den Vorteilen.
(Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V., 2023, https://www.solidarische-landwirtschaft.org/das-konzept/was-ist-solawi, 31.01.2023)
Hat man zuerst den Eindruck, so etwas würde man nur in größeren Städten mit einer großen linken Studierendengemeinschaft finden, wird man gleich drauf bei der Google-Suche überrascht, wenn man den Hanfer Hof bzw. die SoLaWi "Hanfer Hofgemüse" findet. Oder aber man lernt so wie ich den Landwirt des Hanfer Hofs Bauer Bernd bei einer Sitzung des Ernährungsrates Köln kennen, lässt sich auf der Zugfahrt zurück nach Hennef überzeugen, schaut sich den Hof an und tritt 2020 der SoLaWi bei.
Beim Hanfer Hofgemüse startet das Mitgliedsjahr jährlich zum 01.05. Die Mitgliedschaft geht über ein Jahr und muss aktiv erneuert werden - verlängert sich also nicht automatisch. Der Mitgliedsbeitrag wird monatlich gezahlt. Die Gemüsekiste kommt wöchentlich oder zweiwöchentlich, je nach Saison und Ernte.
Kurz bevor das neue Wirtschaftsjahr zum 01.05. startet, wird eine Mitgliederversammlung für alle Mitglieder und Interessierte für das kommende Jahr abgehalten. Bei dieser werden die Jahreskosten sowie der daraus ermittelte durchschnittliche Mitgliedsbeitrag bei einer festgelegten Anzahl von Mitgliedern bzw. Gemüseeinheiten vorgestellt. Im Anschluss erhalten die Mitglieder in mehreren Bieterrunden die Möglichkeit ihren Beitrag selbst und anonym festzulegen. Die einzelnen Gebote müssen zusammengerechnet die Jahreskosten decken. Sobald das erreicht ist, stehen die Mitgliedsbeiträge fest.
Nun holt man ab dem 01.05. in regelmäßigen Abständen sein Gemüse direkt beim Hander Hof einzeln oder in Abholgemeinschaften oder so wie ich bei einem privaten Depot in Hennef ab. Im Winter kann das auch schon einmal Kohl, Kohl und nochmal Kohl sein. Mal mehr, mal weniger Vielfalt – aber immer frisch und saisonal. Man kann aber auch den Hof und das Feld besuchen, im Orgateam bei allen Planungen zur neuen Bewässerung für Trockenzeiten helfen, in Arbeitsgruppen neue Anpflanzideen entwickeln, die Bodenqualität prüfen oder aber auf dem Feld mithelfen. Kartoffelkäfer sammeln und die Kartoffelernte ist hierbei nicht wegzudenken. Aktiv sein ist gern gesehen, aber kein Muss, wird aber durch die offene und familienfreundliche Gemeinschaft Gleichgesinnter einfach gemacht.
Mehr Infos zum Hanfer Hof findest du hier:
Mich haben diese Erfahrungen auf jeden Fall sehr im Positiven geprägt und ich kann nur jedem empfehlen, mal in eine SoLaWi reinzuschnuppern und ein Jahr Mitglied zu werden. Klicke hier um Mitglied zu werde beim Hanfer Hofgemüse.
[Verfasst von Miriam Deimel]
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