Belastung der Bevölkerung "nachrangig"

Land schiebt Ortsumgehung Uckerath auf die lange Bank

Uckerath (dmg). "Bis zu 18.000 Fahrzeuge rollen täglich durch Uckerath, aber das stört die Landesregierung nicht. Die ernormen Belastungen, der die Uckerather Bevölkerung Tag für Tag ausgesetzt sind, bereitet jedenfalls in Düsseldorf niemanden schlaflose Nächte. Anders kann man diese rotgrüne Streichliste bei den Straßenbauplänen nicht verstehen", so Bürgermeister Klaus Pipke in einer ersten Reaktion auf die nun bekannt gewordenen Prioritäten der NRW-Landesregierung beim Straßenbau.

"Diese neue Prioritätenliste nimmt die Menschen nicht ernst und berücksichtig nicht die Fakten. Mit einem Federstrich wird die Ortsumgehung Uckerath auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Und dann haben sie nicht einmal den Mut, uns das ins Gesicht zu sagen". Denn die Pläne der Landesregierung hat auch die Stadt den Medien entnehmen müssen. Gleiches gilt für die Ortsumgehung Hennef-Greuelsiefen (L333), die ebenfalls nur noch nachrangig ist und keine hohe Priorität mehr genießt.

Statt "vordringlich" plötzlich "nachrangig"

Hintergrund der Empörung bei der Stadt sind die gestern bekannt gewordenen Listen der Landesregierung "Priorisierung Bundesfernstraßen" und "Priorisierung Landesstraßen". Während die Ortsumgehung Uckerath jahrelang im Bundesverkehrswegeplan mit "Vordringlicher Bedarf" gekennzeichnet war und dies nach der "Priorisierung Bundesfernstraßen" auch noch ist, ist sie nun dennnoch "nachrangig" zu planen. Der aktuelle Planungsstand laut Landesprioritätenliste: "VULA", also "Vorbereitende Untersuchung zur Linien-Be-/Ab-stimmung". Die Ortsumgehung Hennef-Greuelsiefen (L333) ist laut "Priorisierung Landesstraßen" ebenfalls nachrangig. De facto sind diese Maßnahmen damit auf die (ganz) lange Bank geschoben.

"Seit etlichen Jahren kämpfen wir für eine Uckerather Umgehung, die die Menschen wirklich entlastet", so Bürgermeister Klaus Pipke, "seit zwei Jahren warten wir auf das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung und darauf, dass das Land weitere Planungsschritte anstößt. Und nun ist die Maßnahme plötzlich nachrangig. Für die Menschen in Hennef ist das eine bittere Botschaft der Landesregierung, denn sie heißt nicht anderes als: Eure Nöte sind für uns nachrangig."

Untersuchung der Stadt zur tatsächlichen Belastung

Vom 21. bis 28 März hatte die Hennefer Stadtverwaltung eine eigene Verkehrsmengenmessung an zwei Stellen in Uckerath durchgeführt, bei der man eine sehr hohe Belastung der B8 durch den Pkw- aber auch durch den Lkw-Verkehr feststellen konnte. Gemessen wurde auf zwei Streckenabschnitten, jeweils in Richtung Hennef und Altenkirchen. Im Bereich Sportplatz B 8 (SC Uckerath) Richtung Altenkirchen wurden insgesamt 48.051 Fahrzeuge gezählt. Davon waren es 43.902 Pkw und Motorräder, 2.499 Lkw und 1.650 Lastzüge. Das bedeutet in beiden Richtungen im Schnitt täglich 13.450 Fahrzeuge.

In Richtung Hennef waren es insgesamt 45.862 Fahrzeuge. Die setzen sich wie folgt zusammen: 41.872 Pkw und Motorräder, 2.466 Lkw und 1.524 Lastzüge. Im Bereich der Straße Im Scherbusch (Höhe Tankstelle Tank Treff) in Richtung Altenkirchen wurden insgesamt 64.940 Fahrzeuge gezählt. Davon waren es 59.684 Pkw und Motorräder, 2.678 Lkw und 1.687 Lastzüge. In Richtung Hennef waren insgesamt 60.328 Fahrzeuge unterwegs. Davon waren es 55.801 Pkw und Motorräder, 2.858 Lkw und 1.669 Lastzüge. Das bedeutet in beiden Richtungen im Schnitt täglich 17.900 Fahrzeuge.

"Um sich die tägliche Belastung klar zu machen, lohnt sich eine kleine Rechnung", so Pipke. "Das sind 560 beziehungsweise 745 Fahrzeuge pro Stunde, alle diese Fahrzeuge hintereinander würden eine Kolonne von 40 bis 53 Kilometern Länge ausmachen. Das ist die Masse, die sich täglich durch Uckerath wälzt. Und wie die rotgrüne Landesregierung dazu steht, das wissen wir ja jetzt: Pech gehabt, damit müsst ihr eben leben. Diese Politik geht an den Menschen vorbei".

(Extra-Blatt, 23.09.2011)

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