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Flutgraben ist wieder Thema - Anwohner fürchten um Naturschutz - "Jeder Bau dort ist eine Sünde"
Von Antje Hesse
Hennef. Gut ein Jahr ist es her, dass etliche Bröler sich zu einer "Initiative gegen den Flächennutzungsplan Flutgraben" zusammenschlossen und Bürgermeister Klaus Pipke eine Liste mit rund 170 Unterschriften gegen ein geplantes Neubaugebiet überreichten.
Am Dienstagabend stand im Ausschuss für Umweltschutz und Dorfgestaltung erneut eine weitere Bebauung am Flutgraben zur Debatte. Und wiederum machte sich Missstimmung unter einigen Brölern breit, die zur Sitzung erschienen waren.
Vergangenen September hatte der Ausschuss dem Bau eines Kindergartens sowie dem von sieben Wohnhäusern östlich der Straße "Flutgraben" zugestimmt. Nun geht es um die Bebauung auf der anderen Straßenseite zum Reitstall hin. Sieben Parzellen für Einfamilienhäuser sieht der Bebauungsplan dort vor.
Die Verwaltung orientiert sich dabei an den Plänen eines Investors, den der Grundstückseigentümer beauftragt hat. Von "Salamitaktik" sprach Harald Chillingworth (Unabhängige) und erntete den Applaus der rund 15 Zuschauer, die darauf von der Ausschussvorsitzenden Elisabeth Keuenhof (CDU) ermahnt wurden, derlei Reaktionen zu unterlassen.
Jetzt seien es noch sieben Häuser, in ein paar Jahren kämen dann wieder welche hinzu, führte Chillingworth aus. Dabei handle es sich in Sachen Naturschutz um ein überaus "sensibles Gebiet". Grund- und Hochwasserproblematik sprechen auch für Christian Gunkel (Grüne) gegen die geplante Bebauung, zudem gebe es in Hennef "noch eine ganze Reihe Neubaugebiete".
Auch Axel Precker (SPD) war dagegen "ein neues Fass aufzumachen". Es sollten zunächst die stadteigenen Flächen wie in Hennef-Ost bebaut werden. Mit den Stimmen der FDP und der CDU befürwortete der Ausschuss schließlich einen Antrag von Willi Raderschadt (FDP).
Der sieht vor, die Verwaltung prüfen zu lassen, die beiden südlichsten und am nächsten zur Bröl hin gelegenen Grundstücke aus dem Bebauungskonzept herauszunehmen, um den Abstand zur Hochwasserlinie zu minimieren. Gunkels Vorschlag, statt nur zwei die fünf südlichsten Grundstücke herauszunehmen, fand keine Mehrheit.
"Wir kämpfen jetzt seit einem Jahr gegen eine Bebauung am Flutgraben", sagte Barbara Hußmann nach der Sitzung im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Sie und ihr Mann Werner hatten damals die Initiative der Bröler gegen die Bebauung ins Leben gerufen und auch ein Rechtsanwaltsbüro eingeschaltet.
"Als dann trotzdem dem Bau des Kindergartens zugestimmt wurde, hat die Stadt gesagt, das war es. Und jetzt fangen sie wieder an." Um den Schutz der Brölaue als Naturraum, in dem auch Fledermäuse leben, und um die Hochwasserproblematik geht es den Anwohnern.
"Das Gebiet, um das es jetzt geht, stand beim Hochwasser vor zwei Wochen bereits unter Wasser", weiß Barbara Hußmann. Darauf seien alle Ausschussmitglieder auch per E-Mail hingewiesen worden.
"Eine weitere Bebauung würde die derzeit vorhandenen Flächen zur Ausdehnung des Hochwassers weiter einschränken und an anderen Stellen zu stärkeren Hochwasserständen führen", heißt es weiter in dem Schreiben von Werner Hußmann an die Politiker. "Jeder Bau dort ist eine Sünde", brachte die Brölerin Heide Hieronimi ihre Meinung auf den Punkt.
(GA, 06.09.2007)
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