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Zur heutigen Sitzung der Fluglärmkommission geben die Vertreter der Städte Hennef, Lohmar und Siegburg folgende gemeinsame Stellungnahme ab:
?Heute hat eine Sondersitzung der Fluglärmkommission am Flughafen Köln/Bonn stattgefunden. Diese war nötig geworden, weil in der letzten regulären Sitzung mehrheitlich eine Stellungnahme zur sogenannten DLR-Studie vertagt und damit damals verhindert hatte. Diese Stellungnahme war vom Lohmarer Vertreter Horst Becker beantragt worden, weil die DLR-Studie in der Öffentlichkeit unter anderem von der Arbeitsgemeinschaft der Verkehrsflughäfen (ADV) so ausgelegt wird, dass keine gesundheitlichen Folgen aus nächtlichem Fluglärm festzustellen seien.
Dagegen stehen allerdings folgende Fakten:
Die Studie geht nur von gesunden Menschen zwischen 18 und 60 Jahren aus. Damit schließt sie fast die Hälfte der Bevölkerung aus und berücksichtigt nicht die Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche, ältere Menschen und kranke Menschen.
In dieser Studie wird den nicht erinnerbaren Aufweckreaktionen kaum Bedeutung zugemessen und Veränderungen des Schlafrhythmus werden als vernachlässigbar dargestellt.
Aus der DLR-Studie kann also nicht geschlossen werden, dass der nächtliche Fluglärm rund um den Flughafen Köln/Bonn nicht gesundheitsschädlich ist. Die DLR-Studie ist lediglich eine weitere Studie zum Thema Aufweckreaktionen, die sich in viele andere einreiht. Sie ist aber auch keine epidemiologische Studie.
Heute sollte nun die Fluglärmkommission den schon in der letzten Sitzung beantragten folgenden Beschluss fassen:
Die Kommission stellt fest, dass aus der DLR-Studie nicht der Schluss gezogen werden kann, dass nächtlicher Fluglärm keine gesundheitsschädigende Wirkung hat. Dies ist auch nicht die Aufgabe der Studie gewesen. Die Kommission fordert, epidemiologische Untersuchungen zu den Folgen des nächtlichen Fluglärms vorzunehmen.?
Zu diesem Antrag fand heute eine offensichtlich abgestimmte Verhinderungsstrategie von Flughafenvertreter, Lufthansa-Vertreterin und UPS-Vertreter statt. Anträge auf Nichtbefassung und geheime Abstimmung wurden wechselweise vorgetragen, ohne in der Sache auch nur ein Wort zu verlieren.
Letztlich wurde der oben genannte Antrag dann in geheimer Abstimmung durch Stimmengleichheit mit 10:10 abgelehnt. Trotzdem war offensichtlich, dass die beiden Vertreter der Stadt Köln mit der Betreiberseite gestimmt haben müssen. Das zeigt einmal mehr, wie willkürlich die Zusammensetzung der Kommission ist. Denn keine Kommune außer Köln hat zwei Vertreter.
Somit war die Strategie des Flughafens aufgegangen, zusammen mit Lufthansa, UPS, Condor, der Bundeswehr, Kölner Vertretern und anderen eine Mehrheit in der Sache zu verhindern.
Dies ist ein skandalöser Vorgang, zumal gleichzeitig die ADV landauf, landab verbreitet, dass keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen nächtlichen Fluglärms vorhanden seien und dies durch die DLR-Studie belegt würde.
Wir meinen: Mit diesem Verhalten der Betreiberseite führt diese die Kommission zunehmend ad absurdum. Der Flughafen selber, der immer wieder behauptet ?ein guter Nachbar? der Städte in der Region zu sein, ist in Wahrheit nichts anderes als ein schäbiger Lobbyist auf Kosten der Gesundheit der Menschen in der Region!
Alle gegenteiligen Beteuerungen von Flughafen-Geschäftsführer Herr Garvens, der immer wieder behauptet mit der Region zusammenarbeiten zu wollen, haben sich heute in heiße Luft aufgelöst!?
Michaela Balansky (Hennef)
Horst Becker (Lohmar)
Klaus Stich (Siegburg)
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